Nichtwendende Bodenbearbeitung

Nicht-wendende Bodenbearbeitung (NWG) gewinnt immer mehr an Bedeutung im Ackerbau. Diese Methode des Ackerbaus beschränkt sich nicht darauf, auf das Pflügen zu verzichten. Ziel ist die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Bodens durch den Aufbau organischer Substanz und die Förderung des Bodenlebens. Aktives Bodenleben fördert den Abbau von Dünger, Stoppeln und Ernterückständen und trägt zum Infiltrationskapazität bei. Dies führt zu einer besseren Bodenstruktur.

Nicht mehr pflügen?

Es ist wichtig zu wissen, dass nichtwendende Bodenbearbeitung (NWG) viel mehr ist als nur mit dem Pflügen aufzuhören und die Bodenbearbeitung zu reduzieren. Neben bewussteren Entscheidungen im Bereich der Bodenbearbeitung hat NWG auch Auswirkungen auf Pflanzen, Bodenbedeckung und Düngung.

Die richtige Anwendung des Konzepts der nichtwendenden Bodenbearbeitung stimuliert das Bodenleben und fördert die Bodenstruktur. Dadurch nimmt sowohl die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens als auch die Kapillarwirkung im Boden zu. Infolgedessen ist das Land im Frühjahr leichter zu befahren und damit auch leichter zu bearbeiten. In Trockenperioden im Sommer sind die Wurzeln besser in der Lage, Feuchtigkeit aus dem Untergrund heraufzuholen. Durch größere Mengen organischer Substanz im Boden nimmt die Auswaschung von Nährstoffen ab. Und natürlich spart weniger Bearbeitung Kraftstoff und Arbeitszeit.

Die wichtigsten Bearbeitungen, die mit nichtwendender Bodenbearbeitung durchgeführt werden sollten, sind die Aufhebung von Bodenverdichtung und die Einarbeitung von Ernterückständen.

Aufhebung der Bodenverdichtung

Bei der Aufhebung von Bodenverdichtungen müssen die verschiedenen Bodenschichten intakt bleiben. Das Durchbrechen und Aufbrechen von störenden Schichten wie z.B. Verdichtungen, die die Wasserdurchlässigkeit und Durchwurzelbarkeit einschränken, ist aber von entscheidender Bedeutung. Diese Verdichtungen können aus „alten“ Pflugsohlen, (immer schwereren) Maschinen oder Verschlämmung herrühren; letztere tritt auf manchen Böden als Folge von starkem Regen auf. Bodenverdichtung hemmt die Wurzelentwicklung, was zu erheblichen Ertragsverlusten führt. Besonders in einem nassen Frühjahr oder in trockenen Sommern ist es klar, dass die Durchwurzelbarkeit äußerst wichtig ist.

Das Einarbeiten von Ernterückständen 

Die Verarbeitung und Einarbeitung von Ernterückständen dient dazu, den Abbau von Ernterückständen zu fördern und sie mit der obersten Schicht des Bodens zu vermischen. Auf diese Weise kommt der Abbau gut in Gang, und die Ernterückstände tragen zur Anreicherung der organischen Substanz im Boden bei. Mehr organische Substanz bedeutet dann, dass die Nährstoffe besser festgehalten werden und für die nächste Ernte verfügbar sind.

Im Konzept der nichtwendenden Bodenbearbeitung spielt der Anbau von Gründüngung eine große Rolle, sie übernimmt also eine wichtige Aufgabe. Die Gründüngung verbessert die Bodenstruktur, indem sie den Boden durchwurzelt und zu mehr organischer Substanz im Boden beiträgt.

Auf dem Laufenden bleiben?

Abonnieren Sie unseren Newsletter.